Tabu
(USA 1931)
STUMMFILM VON F. W. MURNAU mit Musik von Hans-Christoph Hartmann (Saxophon)
"Tabu" erzählt die unglückliche Liebesgeschichte zwischen dem jungen Matahi und seiner Freundin Reri. Diese ist zur Priesterin bestimmt und damit für alle Männer tabu. Da es für die Beziehung auf ihrer Heimatinsel Bora-Bora keine Zukunft gibt, fliehen sie auf eine andere Insel, auf der schon die westliche Zivilisation Einzug gehalten hat. Nun im mannigfaltigen System der Abhängigkeiten der Zivilisation lebend, muss sich Matahi als Perlentaucher verdingen, um das gemeinsame Überleben zu sichern. Doch ihre Vergangenheit holt sie schneller ein als erhofft.
Der Musiker Hans-Christoph Hartmann (Saxophon) führt die Zuschauer und Zuhörer mit Matahi's Leitmotiv durch den Film und zeichnet mit vielen akustischen Effekten ein musikalisches Bild der Südsee. Die Neuvertonung erfolgt zu einer Nachbearbeitung des Filmes mit erklärenden Zwischentiteln und hat eine Länge von 85 min.
Das Wort "Tabu" stammt aus dem polynesischen Sprachraum und bezeichnet ein Verbot, etwas zu tun oder zu berühren. Mit eben diesem Verbot befasst sich Friedrich Wilhelm Murnaus letzter Film "Tabu", der kurz vor seinem tragischen Tod entstand.
Murnau, der seit 1927 in Hollywood Filme realisierte und spätestens seit seinem kommerziellen und künstlerischen Erfolg "Sunrise" große Bekanntheit in den USA erlangt hatte, verfasste gemeinsam mit dem berühmten Dokumentarfilmer Robert Flaherty die Geschichte der Liebenden Reri und Matahi.
"Tabu" entstand 1929/30 an Originalschauplätzen in der Südsee auf den Inseln Tahiti und Bora-Bora. Die Hauptrollen wurden von Einheimischen gespielt.