Phantom
von F.W. Murnau, Deutschland, 1922
Stummfilm mit Live-Musik von Beatrice Gamza Gitarre,
Bernhard Stiehle Bass
Hans-Christoph Hartmann
Saxophon
Lorenz Lubota schreibt rückblickend die Geschichte seines Lebens auf: Er ist angestellter Schreiber bei der Stadt, Bücherwurm und Möchtegern-Dichter. Eines Tages auf dem Weg zur Arbeit wird er von einer Pferdekutsche angefahren. Er ist von der Schönheit der Fahrerin, der Tochter Veronika des Eisenwarenhändlers Harlan, betört und jagt ihr fortan nach wie einem Phantom. Lubota gleitet ab in seine eigene, surreale Traumwelt. Seine Gedanken drehen sich nur darum, Veronika nahezukommen, er spricht gar bei ihren Eltern vor und macht einen Heiratsantrag. Abgewiesen und gedemütigt vernachlässigt Lubota sein Leben und verliert seine Arbeit.
Zufällig lernt er Melitta kennen, die Veronika zum Verwechseln ähnlich sieht. Er tröstet sich mit ihr, die ihn um sein Geld bringt und für die er bei seiner Tante, der Pfandleiherin Schwabe, unter der falschen Vorgabe, bald Tantiemen für seine Gedichtveröffentlichungen zu bekommen, auch noch Geld leiht. Als seine Tante ihm droht, seine Betrügereien der Polizei zu melden, lässt Lubota sich auf den zwielichtigen Wigottschinski ein. Nachts brechen sie bei der Pfandleiherin ein, um ihr Geld aus dem Tresor zu stehlen. Als sie von ihr überrascht werden, tötet Wigottschinski sie.
Lubota kommt als Mitschuldiger ins Gefängnis. Bei seiner Entlassung wartet die Buchbindertochter Marie auf Lubota. Sie hat ihn immer heimlich geliebt und nimmt sich nun seiner an.
Musik
Auch wenn der Film keine gesprochenen Worte hat, ist er alles andere als sprachlos. Die Kraft der Bilder entwickelt einen regelrechten Sog – und vor allem die Musik. Beatrice Gamza, Bernhard Stiehle und Hans-Christoph Hartmann geben dem Film einen eigenen, starken Soundtrack. Die Hamburger Musiker arbeiten mit für den Film geschriebenen Songs, Improvisationen und Geräuscheffekten.
Dieses Projekt wird aus Mitteln des Bezirksamtes Bergedorf gefördert.