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CYANKALI
von Hans Tintner, Deutschland 1930

Berlin, Ende der 1920er Jahre. Die junge Hete Fent arbeitet als Büroangestellte in einer Fabrik. Dort ist auch ihr Verlobter, der Arbeiter Paul, angestellt. Eines Tages stellt Hete fest, dass sie schwanger ist. Ihre soziale Not – sie haben keine gemeinsame Wohnung in Aussicht – wird es sehr schwer machen, als Eltern für ihr zukünftiges Kind zu sorgen. Dennoch entscheiden sie sich für das Baby.

Als eines Tages die Arbeiter von der Fabrik ausgesperrt werden, weil sie Lohnerhöhungen eingefordert haben, zerplatzt der Traum von einer kleinen Familie endgültig. Paul ist jetzt arbeitslos und verdient kein Geld mehr. Hete versucht, einen Arzt zu finden, der bereit ist, bei ihr einen Abbruch vorzunehmen. Sie scheitert mit ihrer Suche und geht daraufhin zu einer „Engelmacherin“, die ihr Cyankali verabreicht. Doch die Dosis ist falsch portioniert, und so stirbt Hete qualvoll an einer Vergiftung.

Ihre Mutter wird daraufhin verhaftet, da sie unter dem Verdacht steht, Beihilfe zum unerlaubten Schwangerschaftsabbruch geleistet zu haben. Auch Paul und sein Freund Max, die einen Einbruch in ein Lager mit Lebensmitteln unternommen haben, um ihrem sozialen Elend zu entkommen, werden festgenommen.

Musik
Auch wenn der Film keine gesprochenen Worte hat, ist er alles andere als sprachlos. Die Kraft der Bilder entwickelt einen regelrechten Sog – und vor allem die Musik. Hans-Christoph Hartmann (Saxophon) und Ulrich Kodjo Wendt (Akkordeon) geben dem Film einen eigenen, starken Soundtrack. Die Hamburger Musiker arbeiten mit für den Film geschriebenen Songs, Improvisationen und Geräuscheffekten.